Psychotherapie als Prozess der Anerkennung
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Abstract
Psychotherapie, soll sie wirksam sein, besteht in der gegenseitigen Anerkennung von Therapeut und Klient und in der Folge in der Anerkennung und Wiedererlangung des eigenen Begehrens durch den Klienten. Für Rogers waren stets die Einstellungen und Haltungen des Therapeuten, sein Beziehungsangebot wesentlich für das gedeihliche Klima in der Therapie. Daneben ist jedoch für den Autor das Beziehungsangebot des Klienten sowie dessen Rollenzuschreibungen an den Therapeuten ein wichtiger Aspekt in der Therapie. Im Rahmen des gemeinsamen Übertragungs-Gegenübertragungsprozesses wird eine Atmosphäre, ein interaktioneller Raum geschaffen, in dem das abgewehrte organismische Erleben in Form von unbewussten Inszenierungen und maskierten Botschaften, gleichsam „zwischen den Zeilen“ einfließen kann. Damit wird die Dyade aufgebrochen durch ein Drittes. Durch die Aufhebung in den gemeinsamen Sinn- und Verstehenshorizont, in die symbolische Ordnung der gemeinsamen Sprache entsteht eine triadische Struktur, die es ermöglicht, die affektive Verstrickung in der Dyade aufzulösen. Durch die Symbolisierung
des abgewehrten organismischen Erlebens, durch die (Wieder-)Einführung in die gemeinsame Kommunikation erhält die Sprache eine gestaltende Kraft für die Ausformung und inhaltliche Bestimmung unseres Erlebens wie unserer Bedürfnisse und emotionalen Bewertungen. Durch die gesellschaftlich vorgegebene Semantik und Syntax unserer Sprache kann die Wahrheit des Begehrens oder des organismischen Selbst aufgedeckt oder auch verschüttet werden, und Psychotherapie hat damit die Aufgabe, die Begriffe und sprachlichen Zeichen auf ihren aufklärerischen und emanzipatorischen Gehalt hin kritisch zu überprüfen.
Zitationsvorschlag
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Abwehr, Anerkennung, Empathie, Interaktion, Konstruktion, organismisches Selbst, positive Beachtung, Selbstkonzept, Symbolisierung, therapeutische Beziehung, Übertragung