Werden wollen, wer man wirklich ist Transsexualität als konstitutionelle Geschlechtsinkongruenz – ein personzentrierter Standpunkt
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Abstract
Die Diagnose Transsexualität F 64.0 rangiert im ICD 10 unter den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Demgemäß wurden aus psychiatrischer Sicht im Laufe der vergangenen Jahrzehnte transsexuellen Menschen auf grob verallgemeinernde Weise und ohne jede Evidenzbasierung psychische Störungen, wie etwa Psychosen oder Borderline Störungen, aber auch oft charakterliche Defizite unterstellt.
Die genetisch-neurologischen Forschungsergebnisse der letzten 10 – 15 Jahre zeigen jedoch, dass es eine biologisch veranlagte Besonderheit des Gehirns gibt, die für das Identitätsempfinden transsexueller Menschen verantwortlich ist. Aus dieser Sicht erscheint die Transsexualität nicht als eine psychische Störung, sondern vielmehr als eine „genetische Variation der Geschlechtsentwicklung“ – als „ eine Variante im Grenzgebiet von Genetik, Biologie und Neurowissenschaft bzw. Neuropsychologie“ (Haupt, 2012, S. 8).
Im November 2011 erschienen unter dem Titel „Transsexualität“ die sog. „Altdorfer Empfehlungen“ von Horst-Jörg Haupt, ein medizinisch-neurologisches Positionspapier, welches eine Fülle neurobiologischer Erkenntnisse zusammenfasst und zur Grundlage eines nicht pathologisierenden Case-Managements bei Transsexualität macht.
Ergänzend dazu kann auch von Seiten der Personzentrierten Psychotherapie und der personzentrierten Persönlichkeitstheorie diese Sicht auf den transsexuellen Prozess als einer gesunden Entwicklung (im Sinne zunehmender Kongruenz) unterstützt werden – was im Folgenden versucht wird.
Zitationsvorschlag
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Transsexualität, Pathologisierung, konstitutionelle Geschlechtsinkongruenz, Kongruenzdynamik, Aktualisierungstendenz, Phänomenologie, Hirnforschung