Zur Erweiterung der personzentrierten Therapietheorie

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Veröffentlicht Mai 1, 2002
Wolfgang W. Keil

Abstract

Um die klinischen Aspekte der Personzentrierten Psychotherapie deutlicher abzubilden, sollte deren Therapietheorie erweitert werden, dies jedoch nicht im Sinn einer Ergänzung durch andere Konzepte, sondern im Sinn einer Explikation des implizit Enthaltenen. Eine erste Erweiterung des Konzepts von Rogers kann in Gendlins Experiencing-Theorie gesehen werden. Hier wird die von den Grundeinstellungen des Therapeuten auszulösende Art und Tiefe des inneren Erlebens der Klientin, die für Psychotherapie erforderlich ist, und die von Rogers nicht ausformuliert wurde, voll ausgearbeitet.

Weitere klinische Aspekte werden explizit, wenn – ausgehend von Rogers’ Persönlichkeitstheorie – bedacht wird, dass und auf welche Weisen der Psychotherapeut ermöglichen soll, dass inkongruentes, abwehrendes oder leeres Erleben der Klientin sich zu implizit wirksamem, authentischem Erleben verändern kann. Der Therapeut muss hierbei das Erleben der Klientin im Sinn einer prozessualen Diagnostik wahrnehmen und dieses allmählich mittels hermeneutischer Empathie aus der lebensgeschichtlichen Bedeutung heraus verstehen lernen. Darüber hinaus ist hier auch zu denken an schwer zu verstehende Erlebensformen, wie sie von frühen Störungen und Entwicklungsstagnationen her bedingt sind (u. a. „fragile processes“ nach Warner) sowie an „präsymbolische“ Erlebensformen (nach Prouty). Eine erweiterte personzentrierte Therapietheorie sollte – und dazu wird in diesem Beitrag ein Versuch unternommen – demnach generell darlegen, wie der Therapeut solches Erleben wahrnehmen kann (diagnostisches Moment) und v. a. auf welchen Wegen die Veränderung solchen Erlebens zu implizit wirksamem Experiencing und kongruentem Erleben geschehen kann (Änderungswissen). Darüber hinaus ist auch zu umreißen, welche professionelle Kompetenz der Therapeut aufzuweisen hat, um derartige Veränderungen in der Praxis zu ermöglichen bzw. zu fördern. Diese Kompetenz wird hier v. a. in der Fähigkeit, eine intensive Arbeitsbeziehung herzustellen, sowie in der Fähigkeit, auf vielen verschiedenen Ebenen von Symbolisierung arbeiten zu können, gesehen.

Zitationsvorschlag

Keil, Wolfgang W. 2002. „Zur Erweiterung Der Personzentrierten Therapietheorie“. PERSON 6 (1):34-44. https://doi.org/10.24989/person.v6i1.2963.

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Keywords

Dysfunktionales Beziehungsangebot, hermeneutische Empathie, (für Psychotherapie nötiges) Erleben, Hypothesen zur Persönlichkeitsstruktur, Personzentrierte Psychotherapie, prozessuale Diagnostik, Symbolisierung, therapeutisches Handwerkszeug, Therapietheorie

Rubrik
Fachbeiträge

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