Wachstumsorientiertes Schreiben als Methode der selbstfürsorglichen Reflexion von Frauen: Intergeschlechtlichkeit: ein Diskurs zur Entwicklung eines (in)kongruenten Selbst aus personzentrierter Perspektive

Abstract

In Phasen biografischer Übergänge und im Kontext hoher und teils widersprüchlicher gesellschaftlicher und persönlicher Erwartungen wird in Beratung, Selbsthilfe und Therapie oft nach reflexionsorientierten Angeboten gesucht. Diese sind jedoch rar und nicht immer niedrigschwellig und erfordern daher häufig von den meist gesetzlich Krankenversicherten eine kostspielige Eigenfinanzierung. Mit Blick auf die langfristige Wirksamkeit vieler dieser Angebote wären einfachere Zugänge und auch eine nachhaltige Verankerung der erzielten Schritte und Erkenntnisse wünschenswert.

Raum für wachstumsorientierte, gar heilsame Begegnungen mit sich selbst und einen eher niedrigschwelligen Zugang bietet das therapeutisch einsetzbare Journalschreiben, das sich in unterschiedlichen Kontexten entwickelt hat und viele Ausgestaltungen und Möglichkeiten zu bieten scheint. Als Selbstreflexionsoption erfordert es zudem nicht unbedingt den direkten Kontakt mit einer anderen Person, z. B. einem*r Berater*in. In diesem Beitrag geht es daher u. a. um die Fragen, inwiefern Journalschreiben Selbstreflexion und Wachstum unterstützen kann, ob es eine Stimmigkeit mit dem Personzentrierten Ansatz aufweist und wie es eine Annäherung an das eigene Realselbst ermöglicht. Dies soll v. a. hinsichtlich der Selbstfürsorge und des persönlichen Wachstums von Frauen beim Journalschreiben betrachtet werden.