Algorithmischer Strukturwandel der Öffentlichkeit Wie die automatische Selektion im Social Web die politische Kommunikation verändert und welche Gefahren dies birgt
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Abstract
Schon heute greift die Mehrheit der NachrichtennutzerInnen aus Industrienationen bevorzugt auf algorithmisch kuratierte Nachrichtenquellen zu. Der erste durch massenmediale Mechanismen geprägte Strukturwandel der Öffentlichkeit, wie Habermas ihn diagnostizierte, wird nun abgelöst oder ergänzt durch die Logik von Algorithmen. Damit steigen sogenannte Informationsintermediäre, also Suchmaschinen, Aggregatoren und Soziale Netzwerke des Internets zu den wichtigsten Gatekeepern auf. Insbesondere personalisierende Algorithmen werden verdächtigt, für eine zunehmend idiosynkratische Information der Einzelnen und auf der aggregierten Ebene der politischen Öffentlichkeit für zunehmende Verzerrung, Fragmentierung oder Polarisierung verantwortlich zu sein. In diesem Beitrag werden auf der Grundlage einer Literaturübersicht erstens die zentralen Mechanismen des neuen Strukturwandels dargestellt. Zweitens werden auf der Grundlage bestehender empirischer Befunde die wichtigsten Befürchtungen zu den Gefahren des algorithmischen Strukturwandels auf Ihre Stichhaltigkeit hin geprüft. Die Forschungslage erweist sich zu allen Gefahren als spärlich, teils widersprüchlich. Gleichwohl finden sich Belege etwa für Polarisierungsprozesse, die allerdings stark von intervenierenden Variablen abhängen.
Zitationsvorschlag
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Algorithmen, Fragmentierung, Bias, Polarisierung, Filterblase