Psychologischer Kontakt, bedeutungstragende Prozesse und die Natur des Menschen. Eine Neuformulierung personzentrierter Theorie

##plugins.themes.bootstrap3.article.main##

##plugins.themes.bootstrap3.article.sidebar##

Veröffentlicht Mai 1, 2002
Margaret S. Warner

Abstract

Margaret Warner möchte in diesem Beitrag das personzentrierte Konzept vom menschlichen Kontakt umfassend neu formulieren und dessen Bedeutung für das gesamte Menschenbild des Ansatzes aufzeigen. Zunächst würdigt sie Rogers’ minimale Definition vom „psychologischen Kontakt“ sowie Proutys Ausweitung und Verschiebung derselben. Dabei wird der essenzielle Zusammenhang von psychologischem Kontakt mit dem Verarbeiten („processing“) von organismischer Erfahrung bzw. dem Definieren von deren Bedeutung herausgearbeitet. Diese Prozesse dürfen weder mechanistisch (wie Ursache-Wirkungs-Sequenzen) noch so verstanden werden, als ob dabei unterschwellig prä-existierende („verdrängte“) Phänomene eine Rolle spielten. Die Sichtweise, dass wir fähig sind, innerhalb zwischenmenschlicher Interaktion vielfältig disparate Erfahrungen integrativ in ihrer Bedeutung zu erfassen und diese Bedeutungen kreativ immer neu zu reorganisieren, wird gestützt durch Hypothesen der Evolutionspsychologie (bereichsübergreifendes Denken) und der Bindungstheorie (Lernen von kulturell adäquatem Aushandeln von Bedeutung). Dementsprechend definiert Warner Kontakt als grundlegende Fähigkeit des Organismus, sich (zu sich selbst wie mit anderen) bedeutungsvoll gegenwärtig erleben zu können. Es wird ausführlich dargelegt, welche Rolle dabei „weiche“ Bedeutungen wie subjektive Motive, Selbst(bilder) usw. spielen und wie aus diesen immer ein kohärenter und vielen Zwecken zugleich dienender Bedeutungszusammenhang („multi-purpose narrative“) geschaffen werden kann. Damit werden gleichzeitig viele Aspekte des personzentrierten Verständnisses von der Natur Menschen konkretisiert, geklärt und integriert. Abschließend erörtert die Autorin ihr aus diesem Ansatz entwickeltes einfühlsames Verständnis von Personen mit Störungen im Verarbeiten von Erfahrungen und im Kontakt („fragile process“, „dissociate process“) und umreißt den personzentrierten therapeutischen Umgang mit ihnen.

Zitationsvorschlag

Warner, Margaret S. 2002. „Psychologischer Kontakt, Bedeutungstragende Prozesse Und Die Natur Des Menschen. Eine Neuformulierung Personzentrierter Theorie“. PERSON 6 (1):45-58. https://doi.org/10.24989/person.v6i1.2964.

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.
Abstract 37 | pdf Downloads 65

##plugins.themes.bootstrap3.article.details##

Keywords

Aushandeln von Bedeutung (negotiation of meaning), bedeutungsvolles Gegenwärtig-Sein (meaningful presence), bereichsübergreifendes Verarbeiten (cross-domain processing), dissoziatives Verarbeiten (dissociative process), fragiles Verarbeiten (fragile process), Personzentrierter Ansatzq, psychologischer Kontakt, Verarbeiten (processing) von Erfahrung, Vielzweckerzählungen (multi-purpose narrative), weiche Bedeutungen (soft meanings)

Rubrik
Fachbeiträge