Diagnosen stellen und dabei personzentriert sein

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Veröffentlicht Mai 1, 2020
Hans-Jürgen Luderer

Abstract

Carl Rogers stand Fragen der Diagnostik in Beratung und Psychotherapie äußerst skeptisch gegenüber. Seine Argumente, die er 1951 ausführlich darlegte, bezogen sich dabei auf die Irrelevanz der Diagnostik für Beratung und Psychotherapie, auf die Intransparenz des diagnostischen Prozesses, auf die Gefahr der Manipulation Betroffener und auf die mit diagnostischen Feststellungen verbundene negative Bewertung der Betroffenen. Fragen der Klassifikation psychischer Störungen sprach er dabei nur in einer Fußnote an. In dieser schloss er die Anwendung psychiatrischer Diagnosen für die Zukunft nicht aus, wenn das Problem der niedrigen Reliabilität psychiatrischer Diagnosen gelöst sein sollte.
Die Kritik an jeglicher Form der Klassifikation psychischer Störungen begann später, hält aber bis heute an. Das zentrale Argument lautet: die wichtigen psychologischen Charakteristika einer Person sind individuell und können nicht angemessen durch diagnostische Kategorien erfasst werden.
In diesem Beitrag werden wir zeigen, wie es möglich ist, Diagnosen zu stellen bzw. nachzuvollziehen und dabei die gesamte Person im Blick zu behalten. Wir werden ein erweitertes Modell der Inkongruenz zwischen Selbst und Erfahrung sowie ein personzentriertes Modell der situations- und störungsspezifischen Empathie, Akzeptanz und Kongruenz darstellen. Dabei werden wir aufzeigen, dass es hilfreich ist, nicht nur die betroffene Person, sondern auch ihre psychosoziale Situation und ihre psychischen Störungen zu verstehen. Dieses Verständnis erweitert unsere Möglichkeiten, empathisch, akzeptierend und kongruent zu sein.

Zitationsvorschlag

Luderer, Hans-Jürgen. 2020. „Diagnosen Stellen Und Dabei Personzentriert Sein“. PERSON 24 (1):16-28. https://doi.org/10.24989/person.v24i1.2380.

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Keywords

Klassifikation psychischer Störungen, Inkongruenz, störungsspezifische Empathie

Rubrik
Fachbeiträge