Der Hass und seine Destruktivität

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Veröffentlicht Jan. 1, 2023
Thomas Fuchs

Abstract

Hass lässt sich als ein anhaltender Affekt auffassen, der auf eine erlebte Kränkung oder Ungerechtigkeit zurückgeht und auf Rache an ihrem Urheber, in extremen Fällen auf die Vernichtung des Feindes ausgeht. Die Dynamik und Radikalität des Hasses resultiert aus dem Rückstau des Affekts, der durch die eigene Schwäche oder Ohnmacht des Hassenden bedingt ist. Gerade dieser Rückstau lässt den Hass sich immer weiter nähren, bis er schließlich in akute destruktive Handlungen umschlagen kann. Als charakteristische Struktur des Hasses zeigt sich dabei eine Dialektik von Selbststeigerung und Selbstdestruktivität. Diese individuelle Dynamik findet sich in oft potenzierter Form im Hass von Gruppen wieder, der auf soziale und politische Kränkungserfahrungen zurückgeht. Der Aufsatz untersucht die Phänomenologie des Hasses anhand literarischer Beispiele, psychischer Störungen und aktueller gesellschaftlicher Phänomene.

Zitationsvorschlag

Fuchs, T. (2023). Der Hass und seine Destruktivität. Imagination, 45(1), 5–19. https://doi.org/10.24989/ig.v45i1.3574

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Keywords

Hass, Destruktivität, Kränkung, Selbststeigerung, Phänomenologie

Rubrik
Artikel